Vorstandsvorsitzender Lutz Dessau geht in den Ruhestand

Am 1. Januar 2018 hatte Lutz Dessau die Position des kaufmännischen Vorstands beim Wohnungsverein Dessau eG übernommen und Werner Lautenschläger abgelöst. Am 31. Dezember 2022 geht der jetzt 67-Jährige ebenfalls in den verdienten Ruhestand. Ein Grund für die Redaktion einmal Danke zu sagen und gemeinsam zurückzublicken.

Herr Dessau, was waren Ihre ersten größeren Aufgaben?
Das Unternehmen wurde sowohl technisch, organisatorisch als auch strategisch weiterentwickelt. Bei nahezu 20% Leerstand hatten wir zum einen die Aufgabe, neue interessante Wohnangebote zu schaffen und zum anderen, unsere Serviceleistungen bekannter zu machen. Die Vermietung bekam ein größeres Gewicht im Unternehmen und wurde personell gestärkt. Ergänzend wurde der Bereich Marketing stark ausgebaut. Zielsetzung war, dass der Wohnungsverein als Unternehmen stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden kann. So haben wir das gesamte Corporate Design modernisiert, eine neue Webstrategie umgesetzt, einschließlich Social Media und ein eigenes stadtweit erscheinendes Magazin geschaffen. Die Vermietung hat auch schrittweise neue Softwareunterstützung erhalten, die den Vermietungsprozess effizienter und erfolgreicher machen. Unsere Website bietet die Möglichkeit, Wohnungen nach verschiedenen Kriterien zu suchen, z.B. mit Aufzug oder mit Solarstrom. Nach drei Jahren gleichbleibendem Leerstand erreicht der Wohnungsverein in diesem Jahr einen leichten Rückgang dieser Kennzahl.

Was bedeutet interessantere Wohnangebote?
Ein Aspekt bei dieser Frage ist der Zustand der angebotenen Wohnungen. Wir sind dazu übergegangen, ein festes Kontingent von etwa 200 ausgewählten Wohnungen zu sanieren und anzubieten. Das hat den Vorteil, dass Besichtigungen nur in Wohnungen erfolgen, die weitgehend bezugsfertig sind, oder sich zumindest bereits im Herrichtungsprozess befinden. Lange Wartezeiten kommen also kaum noch vor. Zusätzlich haben wir das Sanierungsbudget (Sanierungen von Gebäuden und Ausgaben für Instandhaltung / Instandsetzung) in den letzten drei Jahren nahezu verdoppelt, um moderne Angebote in der nachgefragten Anzahl realisieren zu können. Und natürlich auch, um unseren älter gewordenen Mitgliedern barrierearme Wohnungen anbieten zu können.

Sie haben auch den “Sonnenstrom” eingeführt?
Die Entscheidung damals in 2019 war goldrichtig. Ich war von der Sinnhaftigkeit der Photovoltaik-Anlagen schon vorher überzeugt. Und als das von der Bundesregierung geförderte Mieterstrom-Modell genutzt werden konnte, war die Entscheidung klar. In diesem Falle übernimmt die ausführende Firma die Installation der Anlage und die Finanzierung und rechnet auch gegenüber den Mietern den Stromverbrauch ab. Aus unserer Sicht ein Gewinn für alle Beteiligten – vor allem aber für unsere Mieter. Anfangs waren zwar einige etwas skeptisch, doch mittlerweile können über 1000 unserer Wohnungen bzw. Haushalte davon profitieren und aktuell bis zu 20% der Stromkosten sparen.

Ein weiteres Anliegen war auch, den bisher guten Reparaturservice noch weiter zu verbessern. Was können Sie dazu sagen?
Als ich zum Wohnungsverein kam, wurden Reparaturen ausschließlich von Fremdfirmen ausgeführt. Das führte u.a. dazu, dass uns bereits Kleinstreparaturen – wie bspw. der Austausch einer Glühbirne in einem Hausflur – mit Anfahrt, Materialkosten und Arbeitsleistung in Rechnung gestellt wurden. In der Masse ist dies ein enormer Kostenfaktor. Mit aktuell drei eigenen Hausmeistern, die jeweils über spezifische Fachkenntnisse und Erfahrungen verfügen, können mittlerweile viele Reparatur-Anfragen unserer Mitglieder innerhalb von 24 Stunden oder noch am selben Tag erledigt werden. Dies ist kostengünstiger und die Resonanz unserer Mieter ist durchweg positiv. Das bestätigt uns in der Entscheidung, unsere Serviceleistungen weiter auszubauen.  

Gehen Sie zufrieden in den Ruhestand?
Ja, das kann ich wirklich sagen. Hervorheben möchte ich dennoch, dass natürlich alle Mitarbeiter, der Aufsichtsrat, beide Vorstände und unsere Partnerfirmen, an dem positiven Ergebnis beteiligt sind. Der Erfolg ist und war also immer eine Teamleistung. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten bedanken. Es war für mich eine lehrreiche und erfrischende Zeit, die mich voll und ganz gefordert hat. Den Vorstandswechsel kann ich also mit Zufriedenheit und einem insgesamt guten Gefühl entgegensehen.

Die Redaktion bedankt sich für die äußerst angenehme Zusammenarbeit und wünscht Ihnen einen entspannten und abwechslungsreichen Ruhestand!